Viele kleine und große Kinder lassen gerne die Schlachten der Geschichte oder auch die Gefechte  aus vergangenen und zukünftigen Fantasywelten auferstehen. Dabei gibt es Tabletops für jeden Geschmack. Allerdings ist allen gemein, dass sehr viele Miniaturen, Gelände und meist eine große Spielfläche benötigt wird. Was aber nun tun, wenn man unterwegs oder auf Reisen auch gern einmal ein kleines Duell ausfechten möchte? Paolo Mori & Francesco Sirocchi haben mit ihrem Pocket Battles – Kelten vs Römer eine „Hosentaschen“-Variante entwickelt und im Pegasus-Verlag veröffentlicht. Wir schauen uns jetzt genau an, ob auch das kleine Tabletop großen Spass macht.

In der kleinen Schachtel (Kartenspielgröße – z. B. Munchkin) finden sich 60 Truppenplättchen, 20 Befehlsmarker, zwei Spielerhilfen und sechs Würfel. Jeder der beiden Spieler sucht sich zu Beginn erst einmal eine Armee aus (Kelten/Römer). Anschließend einigen sich die Spieler, welche Größe die Schlacht haben soll. Dabei können sie zwischen 50-100 Punkten wählen (immer in 10er-Schritten). Jetzt bekommt jeder Spieler seine Befehlsmarker. Die Anzahl entspricht der Schlachtgröße (z. B. 6 bei einer Größe von 60). Dann geht es an die Zusammenstellung der Armee. Jedes Truppenplättchen ist gleich aufgebaut.

Jede Truppe wird durch ein Bild und einen Namen repräsentiert. Die Art der Truppe (Nahkampf/Fernkampf) erkennt man an der Art, der am oberen Rand abgebildeten Würfel (schwarz/weiß). Verfügt die Truppe über Sonderfähigkeiten, werden diese über dem Truppenbild angezeigt. Die letzten Informationen auf dem Plättchen sind die Aufstellungskosten, der Formationswert und die Lebenspunkte.

Aus diesen Truppen muss sich jeder Heerführer Einheiten zusammenstellen. Dabei muss er beachten, dass die Summe aller Aufstellungspunkte unter der gewählten Schlachtgröße liegt. Eine weitere wichtige Einschränkung bei der Truppenzusammenstellung ist der Formationswert. Eine Einheit darf nur aus maximal so vielen Truppen bestehen, wie der niedrigste Formationswert angibt. Die gewählten Einheiten werden als Stapel bereitgelegt, so dass nur das oberste Plättchen sichtbar ist.

Jetzt geht es an die Schlachtaufstellung und das Aufbauen der Schlachtzonen. Dazu werden jeweils vier nicht verwendete Truppenplättchen verwendet. Diese werden verdeckt so abgelegt, dass vor jedem Spieler drei Zonen entstehen (Links, Mitte, Rechts). Jede dieser Zonen ist noch einmal in eine Front und einen Rückraum unterteilt.

Der Bereich zwischen den Spielern wird als Gefechtszone bezeichnet. Nachdem die Spieler gewürfelt haben, beginnt der Aufbau. Der Spieler mit der höchsten Zahl setzt seine erste Einheit in einen beliebige seines Bereiches. Anschließend setzt der andere Spieler eine Einheit. Dieser abwechselnde Aufbau wird so lang durchgeführt, bis alle Einheiten platziert sind. Jetzt kann die Schlacht beginnen. Die Schlacht wird immer in Runden durchgeführt. Jede Runde besteht aus zwei Phasen. In der Phase „Umstationierung“ darf eine Einheit in eine benachbarte Zone verschoben werden.

In der zweiten Phase „Aktionen“ werden die Kämpfe ausgefochten. Die Aktionen werden immer abwechselnd durchgeführt und müssen durch einen Befehlsmarker bezahlt werden. Dabei sind Angriffe, Beschuss, taktische Bewegungen und Spezialeigenschaften (wie z. B. Doppelbefehl) möglich. Der besondere Kniff an den Gefechten ist die Treffermechanik. Jede Einheit hat bestimmte Würfel abgebildet.

Bei einem Angriff wirft der Angreifer seine Würfel. Jede Übereinstimmung eines geworfenen Würfels mit einem abgebildeten Würfel ist ein Treffer. Diese Treffer müssen sofort zugewiesen werden. Sind so viele Treffer erzielt worden, wie eine Truppe Lebenspunkte hat, bekommt sie der Gegner. Verfügt die Truppe über mehr Lebenspunkte, muss der Spieler die Wunden mit nicht verwendeten Befehlsmarkern anzeigen (Rückseite – Wundmarker). Dadurch gehen ihm Aktionen für diese Runde verloren.

Das Spiel endet, wenn einer der beiden Kontrahenten aufgibt oder wenn die Summer der Aufstellungspunkte der eroberten Einheiten die Hälfte der Schlachtgröße übersteigt.

Pocket Battles schafft es, viele Elemente eines Tabletops in das Hosentaschenformat zu bringen. Die Armeezusammenstellung, der variable Aufbau und die vielen taktischen Möglichkeiten garantieren viele spannende Schlachten. Auch die beiden enthaltenen Armeen spielen sich sehr unterschiedlich und erfordern andere Taktiken. Das System weckt Lust auf mehr und so wünschen wir uns weitere Armeen aber auch neue Truppen für Römer und Kelten, um damit mehr Varianten in der Armeezusammenstellung zu möglich sind. Auch neue Sonderfähigkeiten und vielleicht Erweiterungen für Gelände oder abgewandelte Schlachtaufbauten wären auf jeden Fall spannend.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass Pocket Battles für alle Freunde von taktischen Spielen, die auch einmal ohne Miniaturenkoffer und Spielplatte losziehen wollen, auf jeden Fall einen Blick wert ist. Auch für Einsteiger in das Genre bietet Pocket Battles eine gute Möglichkeit einmal in ein Tabletop hineinzuschnuppern.


Verlag: Pegasus Spiele
Autor: Paolo Mori & Francesco Sirocchi
Spieler: 2
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 30 Minuten



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Pocket Battles – Kelten vs. Römer
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