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Die internationalen Spieltage in Essen sind in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Als weltgrößte Publikums- und Verkaufsmesse für Brett- und Gesellschaftsspiele zieht sie alljährlich über 150.000 Besucher aus aller Welt an, um die Spiele- Neuheiten der Verlage in Augenschein zu nehmen und zur Schnäppchenjagd einzuladen. Die große Änderung in diesem Jahr ist dabei die Ausstellungsfläche. Anstatt der gewohnten Hallen 4-12 findet die Messe nun in den Hallen 1, 2 und 3 statt, und das sogar bei größerer Ausstellungsfläche.

Nach den 4 Messetagen ist klar, dass diese Raumänderung dem Charme der Messe keinen Abbruch getan hat.  Zwar sind die Hauptwege zwischen den Hallen wie in den Vorjahren sehr stark frequentiert, aber es gibt kaum mehr tote Winkel, wie beispielsweise die frühere Halle 7. Besonders hervorzuheben ist dabei auch das Mischkonzept der Veranstalters, kleine und große Verlage in direkte Nachbarschaft mit Verkaufsständen zu bringen. Diese bunte Mischung macht den Messerundgang jederzeit zu einer wunderbaren Entdeckungsreise.

Die Spiel hat aber auch einen nicht unmittelbar sichtbaren Bereich, in dem viele interessante Gespräche geführt werden.  So freuen wir uns, in diesem Jahr wieder viele Kollegen und einige Spiele-Autoren aus der „Szene“ getroffen oder neu kennengelernt zu haben. Leider haben wir es aber in diesem Jahr aber nicht auf das Bloggertreffen von „ZuSpieler“ Sebastian geschafft.

Ein wichtiges Barometer für die Brettspiele mit besonderem Spielreiz ist die Scout Aktion der Zeitschrift „Fairplay“  In der finalen Wertung kann die Hans-im-Glück-Neuheit Russian Railroads Platz 1 vor Concordia und Die Glasstrasse  erobern. Auf den weiteren Plätzen folgen  Bruxelles 1893, Kashgar. Rokoko, Spyrium, Madeira, Love Letter, UGO. auch die Seite H@ll9000.de hat eine Trend-Barometer, auf dem wir das an Platz 1 gelistete Madeira am 2. Messetag noch gar nicht finden konnten. weitere Platzierte dort sind  Russian Railroads, Die Glasstrasse , Kohle und Kolonie sowie Concordia.

Bei rund 850 Neuheiten heißt das jedoch nicht, dass dies die einzigen spielenswerten Titel der Messe sind. Wir haben mit unserem Redaktionsteam in den vier Tagen ein paar Spiele ausprobiert und stellen im Folgenden unsere Erst-Eindrücke vor. Weitere ausführliche Tests der oben genannten Spiele folgen dann in den nächsten Wochen in unserem Blog.  Die Liste erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist nicht thematisch sortiert.

Cappucino
Pegasus Spiele / Charles Chevallier / 2 – 4 Spieler / ca. 10 – 20 Minuten

Cappucino ist ein abstraktes Spiel, bei dem es darum geht, mit den enthaltenen Bechern einen möglichst hohen Turm zu bilden. Dabei übernimmt jeder Spieler eine der vier Farben und darf mit einem seiner Becher auf einen benachbarten Becher springen. Dabei darf der benachbarte Turm nur gleichhoch oder kleiner sein. Ist ein Turm mit keinem benachbarten Becher mehr verbunden, bekommt der Spieler, dessen Farbe ganz oben ist den Turm. Wer am Ende die meisten Becher erobern konnte, gewinnt das Spiel. Cappucino ist schön gestaltet, ischnell erklärt, einfach gespielt und  kann auf jeden Fall begeistern. Wir werfen auf jeden Fall noch einmal einen genaueren Blick auf das Spiel.

VIA APPIA
Queen Games / Michael Feldkötter / 2 – 4 Spieler / ca. 45 Minuten
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Essen01 Die Spieler engagieren sich im berühmten römischen Straßenbau. Dabei gilt es, drei Städte nacheinander zu verbinden. Das auffälligste Element des Spieles ist der Steinbruch. Dieser besteht aus einer leicht erhöhten Ebene, auf der Holzscheiben in verschiedener Größe liegen. Mit einem Holzschieber können die Spieler weitere Scheiben auf die Ebene schieben und eventuell fallen Steine an der anderen Seite herunter.

Dieser Geschicklichkeitsmechanismus, wurde in ein einfaches Strategiespiel eingebettet. Die Spieler können jede Runde eine Aktion durchführen. Dabei können sie Einkommen erhalten (Geld oder Scheiben für den Steinbruch), Steine brechen und diese verladen, Straße Bauen (für Siegpunkte) und auf der Straße gegen Geld mit ihrer Figur weiterziehen. Dabei gibt es Punkte für das Bauen der Straße und Boni für das Erreichen der Städte. Für Gelegenheitsspieler und Familien ist VIA APPIA auf jeden Fall ein Testspiel wert.

SOS Titanic
Ludonaute, Heidelberger Spieleverlag / Bruno Cathala, Ludovic Maublanc / 1 – 5 Spieler / ca. 30 Minuten
Essen03SOS Titanic ist eine themaische Variante des Spieles Solitär, dass wohl jedem Windows-Nutzer bekannt sein sollte. Ziel des Spieles ist es, die Passagiere der untergehenden Titanic zu retten. Das Boot wird in einem kleinen Buch dargestellt. Am unteren Rand gibt es zu Beginn sechs Decks. Diese dienen als Ablagefläche für die Kartenreihen. Im Laufe des Spieles laufen die Decks langsam voll und es gibt somit immer weniger Ablagemöglichkeiten. Auf den Karten sind die Passagiere abgebildet. Es gibt zwei Farben (erste und zweite Klasse) mit verschiedenen Wertigkeiten beginnend bei eins (den Rettungsbooten).

Ziel ist es nun, die Passagiere nach Art von Solitär beginnend mit den Rettungsbooten auf vier Stapel zu sortieren. Der Kniff kommt durch die Aktionskarten ins Spiel. In jedem Zug dürfen die Spieler zunächst die Karten anhand der Solitär-Regeln verschieben. Dann müssen sie entweder eine Aktionskarte spielen oder Karten vom Nachziehstapel aufdecken. Das Problem bei der Sache ist, dass eine von den aufgedeckten Karten angelegt werden muss, da sonst das Buch umgeblättert wird und somit die Decks weiter voll laufen. SOS Titanic bringt eine spannende Thematik in das bekannte Spielprinzip und ist für alle Kartenspielfreunde einen Blick wert.

Die Hexen
Treefrog Games, Asmodee / Martin Wallace / 1 – 4 Spieler / ca. 60 Minuten

Essen05Nach Scheibenwelt – Ankh Morpork ist nun mit Die Hexen ein weiteres Spiel aus Essen04der Scheibenwelt erschienen. Diesmal übernehmen die Spieler die Rolle von Hexen, die sich in der Provinz Lancre mit einer Reihe von Problemen herumschlagen müssen. Die Probleme gibt es in einfach (grün) und schwierig (lila). Auf dem Spielplan gibt es eine Reihe von Feldern, auf denen die Marker für die Probleme Platz finden. Die Spieler bewegen sich mit ihren Figuren über den Spielplan, um zu den Problemen zu gelangen. Mit einem Würfelmechanismus und der Hilfe von Karten, versuchen die Spieler die Probleme zu lösen.

Die gesammelten Marker helfen den Spielern wiederum mehr Handkarten zu bekommen oder ihre Würfelzahlen zu erhöhen. Am Ende gewinnt der Spieler, dessen Siegpunkte auf den Problemen die höchste Summe ergeben. Allerdings sollten die Spieler zu einem gewissen grad zusammen arbeiten, da sonst die Probleme überhand nehmen und alle Spieler verlieren. Das Spiel ist wieder sehr thematisch und für alle Scheibenwelt-Fans ein muss. Aber auch alle anderen Freunde von kurzweiligen strategischen Spielen, sollten sich die Hexen einmal genauer anschauen.

Rampage
Repos Productions, Asmodee / Antoine Bauza, Ludovic Maublanc / 2 – 4 Spieler / ca. 45 Minuten

Essen06Rampage ist alles andere als ein Strategiespiel. Die Spieler übernehmen die Rolle von Monstern und müssen durch das Schnippsen von Holzchips oder Holz-LKWs oder Pusten oder gar das Fallenlassen der Holzmonster Häuser zerstören und die darin lebenden Meeples fressen. Für alle die ein kurzweiliges Geschicklichkeitsspiel mit einem verrückten Thema suchen, ist Rampage die Empfehlung der Messe.

Mascarade
Repos Productions, Asmodee / Bruno Faidutti / 2 – 13 Spieler / ca. 30 Minuten

Mascerade ist ein neues spannendes Spiel für große Gruppen. Alle Spiele bekommen zu Spielbeginn einen Charakter und sechs Münzen. Das Spiel gewinnt, wer durch List und Glück 13 Münzen erobert. Doch das klingt einfacher als es ist. Alle Spieler verdecken nämlich zu beginn ihren Charakter und dann Beginnt das große Tauschen. In den Runden werden die Karten durch Aktionen und Sonderfähigkeiten immer wieder getauscht und nur wer gut aufpasst oder Glück hat, kann zum richtigen Zeitpunkt die Sonderfähigkeiten nutzen. Anders als bei den Werwölfen, sind hier immer alle Spieler gefordert und bis zum Schluss dabei. Wir sind auf einige sehr spannende Runden gespannt.

Takenoko Collector’s Edition
Matagot, Asmodee / Antoine Bauza / 2 – 4 Spieler / ca. 45 Minuten

Essen07Für das 2011 erschienene Spiel gibt es jetzt eine neue Deluxe-Edition. Diese hat aber einen stolzen Preis von über 100 Euro. Man bekommt allerdings eine übergroße Variante des Spieles mit über 10 cm großen Figuren und Bambus aus Holz. Das Material ist sehr schön anzusehen und auf jeden Fall ein Highlight. Ob das Material den Preis wert ist, muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden.

 

The Walking Dead – Das Spiel
KOSMOS / Cory Jones / 1 – 4 Spieler / ca. 30 Minuten

Essen08Basierend auf der starken Lizenz der Serie The Walking Dead ist nun ein Spiel bei KOSMOS erschienen. Die Spieler versuchen auf dem Spielplan verschiedene Punkte zu erreichen, um dort vier verschiedene Chips zu erobern. Der Spieler, der es schafft diese im Lager abzuliefern gewinnt das Spiel. Kommt es allerdings so weit, dass zwei Mitspieler zu Zombies werden, wird aus The Walking Dead ein Teamspiel. Das Team der überlebenden muss nun gemeinsam die Chips sammeln und es schaffen, dass einer der Spieler im Lager ankommt. Neben den Zombiespielern sind auch die immer wieder auftretenden Begegnungen, die die Spieler mit ihren Ausrüstungskarten und Würfelglück meistern müssen. Das Spiel ist sehr kurzweilig, schafft es aber nicht ganz die Athmosphäre der Serie zu übertragen. Fans der Lizenz sollten das Spiel auf alle Fälle erst einmal Probespielen.

Relic Runners
Days of Wonder / Matthew Dunstan / 2 – 5 Spieler / ca. 60 Minuten

Essen10Das neue Spiel aus dem Hause Days of Wonder ist wieder eher ein Spiel für Gelegenheitsspieler. Die Spieler ziehen über den Spielplan und versuchen in Tempeln Punkte und Sonderfähigkeiten zu erhalten. Allerdings ist es auch wichtig Wege zu bauen, um schnell wieder neuen Proviant im Lager aufnehmen zu können und auch die namensgebenden Relikte einzusammeln. Das Spiel hat auf den ersten Blick einen guten Eindruck gemacht. Wer sich für einfache und taktische Spiele interessiert, sollte Relic Runners auf jeden Fall einmal anspielen.

5 Gurken
2F Spiele / Friedemann Friese / 2 – 5 Spieler / ca. 10 Minuten

Das kleine Stichspiel hat eine interessante Entwicklungsgeschichte. Autor Friedemann Friese hat in seinem Freitags Projekt regelmäßig immer Freitags an dem Kartenspiel gearbeitet. In 5 Gurken geht es immer um das letzte Stick. Wer dieses erhält, bekommt je nach Höhe des Stichs eine unterschiedliche Anzahl an Gurken. Die Spiele versuchen daher, die ersten 6 von 7 Stichen so zu spielen, dass sie eine möglichst niedrige Karte übrig behalten. Wer mehr als fünf Gurken besitzt, hat das Spiel verloren und scheidet aus. Natürlich spielt man 5 Gurken nicht mit echten Gurken, sondern dem Spiel liegen hübsche grüne Holzmeeples bei.

Futterneid
2F Spiele / Friedemann Friese / 2 – 5 Spieler / ca. 10 Minuten

spiel-117Das letzte Spiel aus dem Freitags-Projekt basiert auf der Tatsache, dass zu jedem Spieleabend auch Nascherein gehören. Warum also nicht darum Spielen. Darum geht es in Futterneid. In der Tischmitte liegen fünf Schalen mit Naschwerk. Jede Schüssel bekommt eine gewisse Grundwertung. Die Spieler legen nun verdeckt Wertungschips unter die Schüsseln, die die Grundwertung nach oben oder unten korrigieren. Dabei wird aber nur eine Wertung aufgedeckt. Nun können sich die Spieler bedienen. In jedem Zug darf man zunächst seine bisher genommenen Nascherein sichern. Danach darf der Spieler eine Süßigkeit mehr oder weniger als der Vordermann nehmen und vor sich legen. Eine andere Variante ist, dass man bei einem anderen Spieler klauen darf. Sind alle Naschereien verteilt, werden die Wertungen aufgedeckt und das Ergebnis berechnet. Der Spieler mit den wertvollsten Süßigkeiten gewinnt das Spiel. Uns hat die Idee des Spieles gut gefallen und es wird wohl auf vielen lockeren Spieleabenden vor allem als Absacker gut ankommen.

DungeonRoll
Pegasus Spiele / Chris Darden/ 1 – 4 Spieler / ca. 20 Minuten

Dungeon Roll zeigt uns, wie viel Fantasy man aus einem kleinen Würfelspiel herausholen kann.  Es gibt Helden und Magier, Monster, Drachen, Heiltränke, Schatztruhen und vieles mehr, was man aus einem ausgewachsenen Fantasy Spiel kennt.  Jeder Spieler erhält eine Charakterkarte mit einer Sonderfähigkeit und würfelt mit einem Satz von 7 Heldenwürfeln seine Abenteurer – Gemeinschaft zusammen.

Mit einem weiteren Satz Würfel werden dann die möglichen Gegner und Fundstücke  ermittelt. Jedem gegnerischen Monster muss dann ein Abenteurer- Würfel zugeordnet werden.  Den Sieg über den Drachen schaffen gar erst drei verschiedene Helden gemeinsam. Besteht der Spieler eine Runde mit einem bestimmten Schwierigkeitsgrad, erhöht er das Level um 1 und kann entscheiden, ob er weiterspielt oder aufhört. Nach insgesamt drei Spielrunden pro Spieler endet Dungeon Roll. Wer bis dahin die meisten Erfahrungspunkte gesammelt hat, gewinnt. Dungeon Roll ist ein schönes kompaktes Fantasyspiel für Würfelfans mit angenehm kurzer Spielzeit.

Trains and Stations
WizKids Games / Eric M. Lang/ 3 – 5 Spieler / ca. 45 Minuten

Eric M. Lang widmet sich wieder speziellen Würfeln, diesmal aber nicht wie bei Quarriors, um Monster zu bekämpfen, sondern eher friedlicher in einem Western Setting. Jeder Spieler hat 8 Würfel zur Verfügung, mit denen er Gebäude errichtet und durch Platzierungen auf dem Plan Städte verbindet. Ziel des Spiels ist es, die meisten Siedepunkte zu erlangen, indem man neben erfolgreichen Strecken auch Mehrheiten bei produzierten Gütern erreicht. Ein kurzweiliges Spiel, welches nicht nur Würfel- und Eisenbahnspielfreunden gefallen dürfte.

Käse würfeln
Amigo-Spiele / Michael Feldkötter/ 2 – 5 Spieler / ca. 30 Minuten

Ein richtig knackiges Würfelspiel mit einem niedlichen Thema. Zur Auswahl stehen Käsestücke mit verschiedenen Zahlen. Dabei müssen die Würfel nicht nur die Zahl korrekt anzeigen, sondern es wird auch die passende Anzahl benötigt. Eine 1 kann also nur mit einem einzigen Würfel, der eine Eins anzeigt, gewonnen werden, während für eine 6 auch sechs Würfel benötigt werden. Gewürzt wird Käse Würfeln noch mit ein paar Sonderfunktionen. Wir sind schon heute sicher, dass wir mit dem Spiel viel Spass haben werden.

Tash-Kalar
CGE/ Heidelberger / Vlaada Chvátil / 2 – 4 Spieler / ca. 20 Minuten

spiel-132Wir haben Tash-Kalar an einem großen Demo Board erklärt bekommen und fanden die Mischung aus Karten-Deck und abstraktem Positionsfeld nicht uninteressant. Im Konflikt der teilnehmenden Spieler gibt es drei Level von Spielsteinen: den Rekruten, den Helden und den Legenden. Als Aktion kann ein Rekrut auf ein leeres Feld eingesetzt werden, oder es kann ein Wesen beschworen werden. Dies geschieht mittels Zielkarten.  Diese enthalten ein Muster, das mit eigenen Spielsteinen auf dem Feld abgebildet sein muss. Sollten dabei gegnerische Kreaturen im Weg sein, werden diese zerstört, wenn sie ein gleiches oder niedrigeres Lavel haben.  Im Grunde ist es ein 2-Spieler-Spiel, kann aber auch im Team gespielt werden.

Atacama
Mücke Spiele /  Martin Schlegel / 2 – 4 Spieler / ca. 30 Minuten

Martin Schlegels Atacama eignet sich für Freunde von räumlichen Ausbreitungsspielen. Die Spieler sind auf der Jagd nach Edelmetallen und setzen ihre Bohrtürme auf die entsprechenden Felder. Dabei gelten jedoch strenge Abstandsregeln, die, clever eingesetzt, verhindern, dass beim Mitspieler eine Wertung ausgelöst wird. Dafür ist Voraussetzung, dass mindestens vier Bohrtürme in einer dem Spieler zugeordneten Reihe stehen.

Noch nicht gespielt, aber erwähnenswert:

Glück Auf

spiel-122Beim Verlag eggertspiele ist es bereits Tradition, ein Spiel als Sonderauflage in einer edlen Holzbox anzubieten. Auch wir konnten nicht widerstehen und haben uns die Edelausgabe von Glück auf zugelegt. Am Stand gab es passend zum Spielthema  ein besonderes Getränk: Die Kohla.

Hanabi Deluxe Version

Auch das Spiel des Jahres 2013, Hanabi, gibt es in einer Ausgabe fürs Sammlerherz., In der edlen Holzbox stecken Setzsteine aus Kunststoff und feine Holzchips. Da man keine Karten mehr auf der Hand hält, sondern die Steine vor dem Spieler auf dem Tisch stehen, könnte es sogar sein, dass sich hier das Spielgefühl leicht ändert. Am originellen Grundprinzip des kooperativen Feuerwerkens ändert dies jedoch nichts.

Dominion und Dominion – die Gilden

Für großes Aufsehen in der Brettspiel- Szene sorgte die Meldung, dass der Verlag Hans-im-Glück die Lizenz zum Verlegen von Dominion beendet hat. Der amerikanische Recht-Inhaber Rio Grande  lässt das Spiel beim Spielkarten- Spezialisten Ass Altenburger herstellen, so ist es naheliegend, in dieser Kombination auch Verlag und Vertrieb zu gestalten.  Das Grundspiel wurde mit einem neuen Artwork versehen und erscheint zusammen mit der neuen Erweiterung „Die Gilden“. Wir sind froh, dass die Karten- Rückseiten kompatibel mit den bisher erschienen Ausgaben sind.

Cornish Smuggler

spiel-096Cornish Smuggler ist ein in England ansässiges Kickstarter – Projekt per Crowdfunding finanziert worden und hat während seiner Entwicklungsphase viel Aufmerksamkeit erzeugt.  Das finale Produkt sieht richtig gut aus und macht neugierig. Wir freuen uns auf die erste Partie.

 

Nations

Dieses aus Finnland stammende  Zivilisations- Entwicklungsspiel taucht in keiner deutschen Trendscout – Liste auf, ist aber in der „Hotness – List“ der amerikanischen Seite Boardgamegeek sehr weit oben gelistet. Wir vermuten, dass auf der Spielemesse kein vollständiger Eindruck über Nations zu ermitteln war oder es nicht ausreichend zum Testen verfügbar war.  Überraschend kurz ist die Spielanleitung, daher sind wir gespannt, welche Spieltiefe Nations tatsächlich entwickeln wird.

Was es sonst noch gab:

Eine Begegnung mit Huhni. Das zierliche Tierchen war wieder als rasender Reporter auf der Spiel unterwegs und wir konnten es kurz bei der Arbeit beobachten. Huhnis Pressebericht findet Ihr hier:

Piratenbillard:

spiel-135Am Stand der europäischen Spielesammler-Gilde konnte das aus der Sendung Schlag den Raab bekannte Spiel ausprobiert werden, Piratenbillard wird handgefertigt und hat sehr lange Lieferzeiten., so ist es sehr schwer, ein eigenes Exemplar zu ergattern.

Kaya Yanar

Vielleicht habt Ihr in unserer Foto-Galerie bereits einen Schnappschuss von Kaya Yanar entdeckt. Der Comedian war auf der Spielemesee als Promoter des neuen Huch- Spiels “ Typisch Deutsch“, erschienen bei Huch & Friends unterwegs.

Ein magischer Ort

spiel-128Die Galerie ist als einziger Ort  der alten Messeaufteilung erhalten geblieben. Was wir aber bisher nicht wussten, ist, dass der in den Seitenfenstern abgebildete Feuerbaum als Treffpunkt für eine Mitgliedergruppe der amerikanischen Seite Boardgamegeek dient. Dort halten die Teilnehmer einer Tauschbörse ihre Namensschilder hoch, um sich mit denjenigen zu treffen, mit dem sie vorab den Tausch von Spielen vereinbart haben. Wir fanden das sehr kultig.

 

Ein frisches Lüftchen

Die große Halle 3 hatte den kleinen Haken, dass dort ein unauffälliger, aber folgenreicher Luftzug herrschte. Das führte zu einigen heiseren Stimmen bei manchem unserer Gesprächspartner.

Fazit

Die diesjährige Messe hatte im Vergleich zum Vorjahr einen gewissen Spirit. Überall gut gelaunte Besucher und Aussteller, hohe Kaufbereitschaft und  insgesamt auch eine sehr gute Qualität bei den angebotenen Spielen. Vielleicht hat der neue Trend Crowdfunding dazu beigetragen, dass die über Kickstarter, Startnext und anderen Plattformen erfolgreich finanzierten und auf der Messe präsentierten Spiele schon  Hand und Fuss haben und die erste Hürde, die kritische Prüfung des potentiellen Käufers, bereits hinter sich haben. Das ist bereichernd und so kann es weitergehen. Wir jedenfalls freuen uns bereits auf das Nächste Jahr.

Messebericht SPIEL 2013 Essen
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