eclipseGroß und schwer ist Eclipse, so zumindest der erste Eindruck wenn man die Spielschachtel in die Hand nimmt. Dieser Eindruck wird auch bestätigt wenn man die Schachtel öffnet und sich das Material anschaut. Würfel in 3 verschiedenen Farben, Plastikschiffe in 6 Farben, große Spieler-Tableaus, jede Menge Hex-Felder und schier unendlich viele Papp-Counter und Holzwürfel. Hört sich nach viel an und verspricht ein komplexes Spielerlebnis.

Eclipse ist ein 4X Spiel (eXplore, eXpand, eXploit, eXterminate) angesiedelt in einem Universum, dass von diversen terranischen Fraktionen und Alien Rassen bevölkert ist. Natürlich geht dies nicht immer gut und so geht es im Spiel um die Vorherrschaft im Universum und das Ziel möglichst viele Siegpunkte zu erreichen.

Zunächst geht es an den Spielaufbau, der schon mit einigem Aufwand verbunden ist. Die Spieler wählen oder losen ein Volk und nutzen die doppelseitigen Tableaus (Terraner auf der einen, Aliens auf der anderen Seite) als Spielablage. Auf dieser werden Holzwürfel für den aktuellen Ressourcenstand und die Produktion platziert. Das Spielertableau zeigt außerdem die Konfiguration der 4 unterschiedlichen Schiffstypen und eine Fläche für erforschte Technologien.

Des weiteren gibt es ein Tableau für die erforschbaren Technologien, die durch Counter dargestellt werden. Die Anzahl der verfügbaren Technologien ist abhängig von der Spieleranzahl und bietet neben Schiffsupgrades, die eingebaut werden müssen, auch Technologien, die der eigenen Fraktionen generelle Vorteile verschaffen. Den eigentlichen Spielplan bilden die Hex-Felder. Das galaktische Zentrum kommt in die Mitte des Tisches und jeder Spieler platziert das Startfeld seiner Fraktion mit einem Feld Abstand zum Zentrum.

Das Spiel selbst läuft über 9 Runde, in denen die Spieler verschiedene Aktionen durchführen können. Für die Anzahl der Aktionen werden Einflussmarker genutzt, deren Einsatz mit Geld bezahlt werden muss. Neben Geld als Ressource gibt es noch Forschungspunkte und Bauressourcen. Diese können in einem festgelegtem Verhältnis (je nach Fraktion kann dies variieren) in einander umgewandelt werden.

Die Aktionsmöglichkeiten sind:

  • Erkunden: Hier wird ein an das eigene System angrenzendes Feld aufgedeckt und kann dann mit einem Einflussmarker besetzt werden. Enthält dieses System Planet, so können diese kolonisiert (bis zu 3 pro Runde) werden und produzieren von nun an eine der 3 Ressourcen.
  • Einfluss: Einflussmarker können auf angrenzenden Sektoren platziert oder auf bestehenden entfernt werden, falls man diese aufgeben möchte. Außerdem dürfen bis zu 2 Koloniemarker wieder aktiviert werden, so dass man in der aktuellen Runde wieder mehr Planeten kolonisieren kann.
  • Erforschen: Eine verfügbare Technologie auf dem Technologietableau kann gekauft werden und wird in der entsprechenden Leiste auf dem eigenen Tableau abgelegt.
  • Upgrade: Schiffstechnologien können in die 4 Schiffstypen verbaut werden, wobei hier darauf geachtet werden muss, dass die Energieversorgung der Schiffe gewahrt bleibt.
  • Bau: Man kann in den eigenen Sektoren bis zu 3 (je nach Fraktion und Technologie) Schiffe platzieren und zahlt diese mit Bauressourcen.
  • Bewegung: Je nach Fraktion können bis zu 3 Schiffe auf dem Spielfeld bewegt werden. Die Reichweite richtet sich nach den vorhandenen Antrieben der Schiffe.
  • Passen: Die Runde endet wenn alle Spieler gepasst haben. Sofern noch nicht alle Spieler gepasst haben. Wenn man selbst passt hat man selbst noch die Aktionen Upgrade, Bewegung und Bauen in einer abgeschwächten Form zur Wahl. Diese kann man als Reaktion auf die Aktionen der anderen Spieler nutzen.

eclipse2Haben alle Spieler gepasst, so kommt es in Sektoren, in denen mehr als 2 Fraktionen vertreten sind, zum Kampf zwischen diesen. Die Kämpfe werden durch Würfel ausgetragen, die abhängig von den verwendeten Waffen Schaden anrichten. Dabei ist eine 1 immer ein Fehlschuss und eine 6 immer ein Treffer. Die Zahlen 2-5 treffen in Abhängigkeiten von den eingebauten Computern und gegnerischen Schilden.

Die Würfel werden nacheinander in Abhängigkeit der Initiative der Schiffe genutzt und der Schaden mit Markern dargestellt. Man kann sich auch zurückziehen, muss dann aber noch eine gegnerische Kampfrunde überstehen. Ist der Kampf beendet, so gibt es neben der Genugtuung, den Gegner besiegt zu haben, auch noch geheim gezogene und abgelegte Siegpunktplättchen, von denen man eines behalten darf. Je nach Fraktion kann man insgesamt bis zu 5 solcher Plättchen haben. Oft Kämpfen zahlt sich also aus.

Sind die Kämpfe ausgetragen, geht es zunächst darum, die eingesetzten Einflussmarker mit Geld zu bezahlen. Kann man das nicht, so müssen Ressourcen umgewandelt oder eigene Sektoren verlassen werden, um dem Bankrott zu entgehen. Ist dies geschafft, produzieren die eigenen Planeten noch Forschungs- und Bauressourcen. Neue Technologien werden nachgelegt und die nächste Runde beginnt mit dem Spieler der zuerst gepasst hat.

Man kann anhand der Aktionsmöglichkeiten schon absehen, dass der Spielablauf einen gewissen Komplexitätsgrad hat. Das Ziel sind aber die meisten Siegpunkte, die es am Ende des Spiels für eroberte Sektoren, besiegte Ältestenschiffe und Siegpunktplättchen nach ausgetragenen Kämpfen gibt. Der Sieger steht dabei nicht schon vor der letzten Runde fest, da man nie genau weiß wie viele geheime Siegpunkte die Spieler haben.

Eclipse ist ein großes Spiel, ein Spiel das am Anfang auch sicher länger dauert als die angegeben 30 Minuten pro Spieler, das aber ein Maß an Spielspaß und Befriedigung bringt, so dass es nicht stört dass man in den ersten Partien 3-4h beschäftigt ist. Das Spiel wird nicht langweilig und die gegnerischen Züge verbringt man mit der Planung der eigenen Züge und der Hoffnung dass diese nicht durchkreuzt werden. Eclipse kann man sicher nicht jedem empfehlen, aber die Spieler die bereit sich auf einen längeres Weltraumabenteuer einzulassen werden hier mit einem sehr guten Spiel belohnt.


Erscheinungsdatum: 2011
Spieler: 2 – 6
Alter: ab  14  Jahre
Dauer:  ca 180 min
Autor(en):  Touko Tahkokallio
Grafik:  Ossi Hiekkala  Sampo Sikiö
Verlag: Asmodee

 

Eclipse
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