dungeon-petzSo süße kleine Monsterchen! Das war unser erster Eindruck von Dungeon Petz als wir es auf der Spielemesse in Essen zum ersten Mal sahen. Der sympathische Verlag CBG hatte sich als Promo Aktion ein paar Anstecker mit den verschiedenen Kuschelmonstern aus Dungeon Petz erstellt, die auch prompt an unseren Taschen und Jacken Platz fanden. Dass die possierlichen Jung-Monster dann doch nicht ganz so stubenrein sind, erfahren wir im Folgenden.

In Dungeon Petz  haben die Spieler die Aufgabe, sich kleine Unterwelt-Monster zu halten und sie dazu zu erziehen, auf einer großen Monstershow möglichst gut auszusehen und somit einen hohen Verkaufspreis und viele Punkte zu erzielen.

Die Start- Ausstattung des Spielers besteht dabei aus ein paar eigenen, aus der Knechtschaft der Dungeon Lords befreiten Dienst- Kobolden, ein wenig Geld und einem leeren, aber etwas verschmutzten Stall. Einige eigene Lakeien zeigen auf Zählleisten jeweils das Ansehen und die Wertung bei den regelmäßig stattfindenden Kuschelmonsterschauen an. Zudem erhalten die Spieler ein Startkontingent an Bedürfniskarten, die zum Zähmen der manchmal etwas übermütigen Monsterkinder dienen.

petz-unboxedWerfen wir einen genaueren Blick auf unsere kleinen Monsterwelpen. In der Mitte des Spielplans ist ein Bereich vorhanden, in dem eine begrenzte Anzahl von Jungmonstern ausgestellt wird. Durch eine kleine Drehscheibe an den Monstern wird angezeigt, in welcher Wachstumsphase die Tiere sich befinden und welche Anforderungen sie an ihren Halter stellen.

Die Pflege der kleinen Racker gleicht ein wenig der bei einem Tamagotchi. Manche von Ihnen wollen gefüttert werden, andere machen dauernd Mist, wieder andere toben herum oder können ihre angeborenen magischen Fähigkeiten noch nicht vollständig beherrschen.

Mit Hilfe der Fähigkeiten des Käfigs und von Bedürfniskarten kann der Aufenthalt der Monster im eigenen Käfig so angenehm wie möglich gestaltet werden. Sollte ein Spieler die Bedingungen zur Haltung des Tiers nicht einhalten können, kann es sein, dass das Monsterchen mutiert, krank oder wild wird oder gar wegläuft.

Kommen wir zum Spielablauf. Die Mission ist also: Jungmonster erwerben, im eigenen Stall aufziehen und schließlich ausstellen und gewinnbringend verkaufen. Entsprechend dieser mission gestalten sich die Spielphasen, sie wir einzeln vorstellen.

1. Phase – Versorgung und Auffüllen

Auf dem Spielplan werden Monster, Welpen, Ställe, Stall- Erweiterungen, Futter und einige besondere Gegenstände auf die dafür vorgesehenen Bereiche gelegt, die nach jeder Runde wieder aufgefüllt werden müssen. Wichtig ist es, zu früher Zeit zu wissen, welche Ausstellungen stattfinden werden und welche Anforderungen potentielle Käufer an die Tierchen stellen. Daher werden die Infos für Ausstellung und Käufer grundsätzlich für die aktuelle und die folgende Runde aufgedeckt und erläutert.

2. Phase – Einkaufs-Tour

Diese Phase ist das Worker- Placement Element in Dungeon Petz. Der Kauf von Monstern, Käfigen, Futter und Gegenständen erfordert die Zahlung von Gold und benötigt oft die Arbeitskraft der Kobolde. Die Spieler stellen daher in dieser Phase zunächst verdeckt bis zu 6 Kombinationen mit einer bestimmten Anzahl aus Kobolden und Gold zusammen.

Diese Gruppen werden dann auf die verschiedenen Aktions-Felder des Spielplans gesetzt Wegen der begrenzten Verfügbarkeit spielt hier die Reihenfolge eine bedeutende Rolle. Die zahlenmäßig größten Gruppen dürfen daher zuerst verwendet werden, später folgen kleinere Zusammenstellungen. Einige der Felder haben Zahlungsbedingungen, die dabei eingehalten werden müssen. Wer einen Stall kaufen möchte, muss beispielsweise mindestens zwei Kobolde in seiner Gruppe haben. für ein Kuschelmonster ist zusätzlich mindestens ein Goldstück erforderlich.

3. Phase – Monster zähmen

Nach der zweiten Phase haben die Spieler wahrscheinlich Jungmonster in ihren Ställen.  Diese machen sich nun bemerkbar und möchten versorgt werden. Da die Ställe, bestimmte Eigenschaften besitzen, könne die Spieler  nun zunächst einmal ihre Monster so auf die Ställe verteilen, dass dadurch bereits einige Bedürfnisse erfüllt werden.

Nun ziehen die Spieler weitere Bedürfniskarten. Zahl und Farbe ist bei den Monstern je nach Alter angegeben. Wenn diese wachsen, erhöhen sich mit zunehmendem Alter auch die Bedürfnisse  Die Bedürfniskarten müssen den Monstern anschliessend entsprechend zugeordnet werden. Wenn dies gelingt, und das Monster, satt und entspannt im Käfig sitzt, erhöht es seine Chancen, in einer der nächsten Runden in den Monstervertrieb zu gehen.

4. Phase – Bedürfnisse erfüllen und Monsterschau

Bevor diese Ruhe einkehrt, müssen die Bedürfnisse aber nun erfüllt werden. Die  zuvor zugeordneten Karten werden nun ausgewertet. Hier kann es zu allerlei kuriosen Situationen kommen. Wohl dem, der in der Kauf – Phase bereits vorausschauend ein wenig Futter, ein paar Artefakte  und Tränke eingekauft hat, denn diese vorräte werden jetzt benötigt.  .

Nicht jedes Jungmonster ist ein Fleischfresser, so muss das Futter jetzt entsprechend der Vorlieben des Tiers verteilt werden. Die in der Kaufphase noch nicht eingesetzten Kobolde müssen zur Belustigung für die herum albernden Welpen heran geschafft werden, Heiltränke aus dem Hospital verabreicht werden und der Käfig muss von den Exkrementen der Monsterchen befreit und gesäubert werden.

Diejenigen Kuschelmonster, die in dieser Phase nicht durch Krankheit oder Mutation eingegangen oder geflüchtet sind, können nun  für ihre Besitzer Ansehen erzielen. Wenn sie die Kriterien einer Monsterschau besonders gut erfüllen, erhalten sie dafür Punkte. Wer die Monsterschau gewinnt, darf sich nun Ansehenspunkte verbuchen.

5. Phase – Monster verkaufen

Ab Runde 3 können die Spieler ihre Monster an interessierte Kunden verkaufen, wenn die Tierchen die Wachstumsstufe 4 erreicht haben, also bereits einige Zeit in den Käfigen der Spieler verbracht haben. Kinderarbeit ist schließlich nicht erlaubt. Ertrag erzielen kann das Monster nur, wenn es dabei die Wünsche des Kunden zu dessen Zufriedenheit erfüllt.

KuschelmionsterMan könnte sagen, dass Dungeon Petz ein Worker-Placement Spiel mit Erlebnis Elementen ist. Das Planen, Kaufen und Bauen ist unterhaltsam und erfordert ein wenig Weitblick hinsichtlich der späteren Shows und Verkaufsaktionen. Bei diesen geht es hauptsächlich um das Vergleichen und Erfüllen der vorgegebenen Bedingungen.  Diese sind zwar für die folgenden zwei Runden sichtbar, werden aber  zufällig gezogen, so dass harte Strategen ihr Ergebnis nicht zu hundert Prozent planen können.

Dies wird aber durch den hohen Unterhaltungswert des Spiels mehr als wettgemacht. Die detaillierte und niedliche Grafik lässt immer wieder neue Entdeckungen auf dem Spielplan und beim Material zu. So geht es nicht zwingend um das Gewinnen, sondern zu einem großen Teil um das Erleben dessen, was passiert, wenn man im Besitz von solchen kleinen Monsterchen ist.  Allen, die dies einmal ausprobieren möchten und die ein Herz für niedliche kleine Monsterchen haben, sei Dungeon Petz wärmstens empfohlen.

Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: CGE / Heidelberger Spieleverlag
Autor: Vlaada Chvatil
Gestaltung: David Cochard
Spieler: 2-4
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca 90 Minuten

 

Dungeon Petz
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