die-zwergeDas kooperative Brettspiel Die Zwerge basiert auf der gleichnamigen Roman – Reihe von Markus Haitz. Darin hat das Volk der Zwerge die Aufgabe, das verborgene Land der Menschen und Elben davor zu bewahren, von bösen Kreaturen in totes Land verwandelt zu werden.

Damit ist bereits ein Teil – Element des Spiels erklärt. Wir, die Spieler, teilen bis zu 5 von 6 Zwerge – Spielfiguren samt Charaktertafel untereinander aus, um gegen das Spiel mit seinen Orks, Albae und Trollen anzutreten. Auf einem Spielplan mit hexaförmigen Feldern finden wir Regionen und Städte vor, deren Namen den Kennern des Romans bekannt sein dürften. Diese Felder werden mit fortlaufender Spielzeit von immer mehr Kreaturen besetzt und nach und nach in totes Land umgewandelt. Können die Spieler diese Ausbreitung nicht in der zur Verfügung stehenden Rundenzahl aufhalten, verlieren sie das Spiel.

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Die teilnehmenden Zwerge haben unterschiedliche Fähigkeiten, die sie während ihrer Aktionsphase einsetzen können. Der eine hat mehr Bewegungspunkte als die anderen, ein weiterer ist handwerklich geschickter und wieder ein anderer ist ein guter Kämpfer. So können sich die an der Aufgabe teilnehmenden Zwerge untereinander ein wenig entsprechend ihrer Fähigkeiten abstimmen.

IMG_0148Wie bei beinahe allen kooperativen Spielen gibt es neben den Aktionsphasen der Spieler – Zwerge auch eine Phase, in der das Spiel triggert, also automatische Aktionen ausführt. Dafür gibt es bei die Zwerge die Untergaangsleiste, auf der ein Heldenmarker in jeder Runde weitergesetzt wird. Manchmal wird auch ein Untergangsmarker am Ende der Leiste zurückgesetzt. Dabei kann es dazu kommen, dass neue Kreaturen auf dem Spielfeld erscheinen, dass sich die politische Situation ändert und/oder dass das Abenteuer sich fortsetzt. Treffen der Helden- und der Untergangsmarker irgendwann auf der Leiste zusammen, ist das Spiel verloren.

IMG_0144Der Verlauf des Abenteuers wird durch einen kleinen Kartensatz vorgegeben. Dieser besteht aus einem Szenariodeck, bei dem immer die oberste Aufgabe zu lösen ist, bevor die nächste Abenteuerstufe erreicht wird. Zudem gibt es immer auch Nebenaufgaben, die den Spieler- Zwergen ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und Gegenstände zu finden, die ihnen das Leben im verborgenen Land erleichtern.

Die Nebenaufgaben haben aber auch eine Schattenseite: In bestimmten Spielphasen werden dem Deck mit den Nebenaufgaben auch Ereignisse eingemischt, die negative Auswirkungen auf das Spielgeschehen haben. Schlimmer noch: Wenn sich die Spieler nicht um eine Lösung für diese Ereignisse kümmern, werden sie automatisch nach Ende der Hauptaufgabe ausgelöst und durchgeführt.

Auch die Politik spielt eine kleine, wenn auch nicht schlachtentscheidende Rolle. Je nachdem, ob die Zwerge sich um die Gunst des Zwergenrates kümmern oder nicht, haben sie Vor- oder Nachteile im Spielverlauf. Beeinflusst wird dies durch einen Würfelwurf, der eine Probe für Verhandlungsgeschick auslöst. Der Spieler mit dem höchsten Wert an Verhandlungsgeschick darf die meisten Würfel einsetzen und versucht, mindestens eine 5 zu würfeln, um den Marker im Zwergenrat auf ein neues Feld mit einem weiteren Vorteil zu stellen.

IMG_0146Die Fähigkeits – Proben werden auch für die Lösung der Abenteuer, die Bewegung und für den Kampf eingesetzt. Dabei bestimmt der Fähigkeitswert des Zwergs für Bewegung, Kampf und Handwerk die Anzahl der Würfel und verbessert damit die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein.

Fazit

Die Zwerge ist ein hervorragend abgestimmtes Kooperations – Spiel, das sich vom Vervielfältigungs – Mechanismus der Kreaturen her etwas wie Pandemie anfühlt, von der Spielanlage jedoch grundlegend verschieden ist. Die Interaktion der Spieler untereinander ist sehr ausgeprägt, denn immer wieder muss abgestimmt werden, wer wann wo etwas unternimmt. Würfelglück ist dabei von Vorteil, aber es bedeutet keinen Beinbruch, wenn das Würfelergebnis nicht sofort den erwarteten Erfolg bringt. Wichtiger ist das konsequente Verfolgen der Lösung des Abenteuers. um dem Spiel nicht die Chance zu geben, sich so sehr zu entfalten, dass die Spieler  am Ende zu wenig Zeit haben , den aufgebrandeten Gefahrenherden zu begegnen.

Das Spielmaterial ist stimmig und hochwertig gestaltet. Der etwas düstere grafische Gesamteindruck passt zu Spiel und Story. Die gegnerischen Kreaturen sind als Holzwürfel in verschiedenen Farben beigefügt. Das ist insbesondere für die Ausbreitung der Kreaturen auf dem Spielplan zweckmäßig. In der uns vorliegenden Collectors – Edition, die neben farbig gestalteten Zwergen ein paar nette Extras enthält, hätten wir uns jedoch kleine Miniaturen anstatt der Cubes gewünscht.

Für ein nachhaltiges Spielerlebnis ist es keinesfalls notwendig, die Romanreihe zu kennen. Alle Elemente des Spiels sind gut erklärt und auf dem Spielplan angemessen dargestellt, um das Spiel zu verstehen. Fans des Romans werden aber viele Details aus der Story in den Abenteuerkarten und auf dem Spielplan wiederentdecken und dadurch ein besonderes Spielerlebnis haben. Kooperative Spiele gibt es inzwischen sehr viele und sie alle haben ihren Reiz. Für uns ist Die Zwerge dank seiner Ausgewogenheit definitiv ein Highlight unter den kooperativen Spielen und damit eine klare Spielempfehlung.


Erscheinungsjahr: 2012
Autor/in: Michael Palm, Lukas Zach
Illustration: Jarek Nocon
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl Spieler: 2-5
Alter: ab 12 Jahre
Spieldauer: ca 60 min

Die Zwerge
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