Die Quacksalber von Quedlinburg ist ein unterhaltsames und empfehlenswertes Bag-Building-Spiel für bis zu vier Personen mit gewissem Glücksfaktor und nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2018. Regelmäßige Brettspieler werden sich schnell zurecht finden, die Spielregeln sind einfach zu verinnerlichen.

Im Spiel über neun Runden verfolgt jeder Spieler das Ziel, den besten Trank zuzubereiten. Dafür hat jeder Spieler ein eigenes Spielertableau, auf welchem der Braukessel mit einer spiralförmigen Zählleiste abgebildet ist. Nun gilt es, Zutaten aus dem eigenen Beutel zu ziehen und in den Kessel zu legen. Es gibt verschiedene Zutaten mit unterschiedlicher Wertigkeit. Im Laufe des Spiels kommen weitere Zutaten hinzu, so dass der gebraute Trank von Runde zu Runde „schmackhafter“ wird.

Ist der Kessel noch intakt, darf der Spieler weiter Zutaten aus dem Beutel ziehen und legen. Die laufende Runde wird beendet, sobald alle Spieler mit dem Ziehen und Legen der Chips fertig sind. Anschließend folgt die Wertung der Runde. Es werden Rubine und Siegpunkte verteilt sowie die Zutaten für die nächste Runde eingekauft. Wer am Weitesten in seinem Kessel gekommen  ist, kann noch einen Bonus abräumen. Ist der Kessel explodiert, so muss sich der Spieler entscheiden, ob er die Siegpunkte nimmt oder lieber Zutaten für die nächste Runde kaufen möchte.

Der Einkauf der Zutaten will wohl überlegt sein. Der Preis hängt nicht nur von der Wertigkeit des Chips ab sondern, sondern auch von der Eigenschaft der Zutat. Diese Eigenschaften können einen Vorteil gleich beim Ziehen mit sich bringen oder erst bei der Wertung. Wer nach den neun Spielrunden die meisten Siegpunkte erreicht hat wird zum besten Quacksalber gekürt.

Die Variabilität im Spiel wird durch verschiedene Elemente erreicht. Zum einen wird bei jeder Runde eine Wahrsagekarte gezogen. Auf dieser ist ein Ereignis beschrieben und gilt für alle Spieler. Das Ereignis kann ein Bonus oder ein zu erreichendes Ziel sein. Weitere Variabilität bringen die Zutaten. Diese sind zu Sets arrangiert. Je nach Set haben die Zutaten andere Eigenschaften, somit müssen sich die Spieler immer wieder auf neue Situationen einstellen.

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Und wer zusätzliche Spieltiefe möchte, nutzt die Rückseite des Spielertableaus. Dann steht der Spieler immer wieder vor der kniffligen Entscheidung, im Kessel möglichst weit zu kommen oder doch lieber einen Bonus zu sichern.

Das Bag-Building-Spielprinzip sorgt für den Glücksfaktor, was nichts für ausgeprägte Taktik-Füchse ist, die am liebsten die nächsten Spielzüge vorausplanen. Klar kann es dadurch zu Frustsituationen kommen, aber dies hält sich in Grenzen. Jeder Spieler kann selber entscheiden, ob er zocken möchte oder nicht. Und wenn eine Knallerbse gezogen wird, dann freuen sich auch die Mitspieler.

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Positiv hervorzuheben ist die niedrige Downtime, jeder Spieler kann sich um den eigenen Trank kümmern. Eine direkte Interaktion zwischen den Spielern findet nur begrenzt statt. Ab und zu ist es ratsam, zu schauen, was die Mitspieler erreicht haben und abzuwägen, ob es wirklich ratsam ist, eine weitere Zutat zu ziehen. Das Spiel läuft flüssig ab, fühlt sich rund an und macht Lust auf zusätzliche Partien.

Die Quacksalber von Quedlinburg
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