das-magische-museumDas magische Museum, ein Titel, der Erwartungen weckt. Wir stellen uns ein Spiel vor, dessen Handlung sich in einem Museum abspielt und bei dem die Protagonisten einiges an merkwürdigen Dingen, und Überraschungen erleben. Mit den Autoren Inka und Marcus Brand sind renommierte Spieleerfinder eingebunden.

Das Spiel verwendet eine neuartige Technologie, die Ravensburger “Smartplay” nennt. Der Spielablauf wird dabei vollständig über ein Smartphone und eine zugehörige Spiele-App gesteuert. Über die integrierte Kamera werden die Geschehnisse auf dem Spielbrett an die App übermittelt. Dabei werden Bewegungen und andere Veränderungen automatisch erkannt.

Bevor es losgehen kann, muss das Spiel mitsamt der Technik vorbereitet und aufgebaut werden. Zunächst setzen wir den großen Standfuß mit dem langen Stativ zusammen und hängen dort die Haltevorrichtung für unser Smartphone ein. Auf dem Spielplan ist eine speziellen Stelle für den Fuß vorgesehen. Direkt unterhalb setzen wir die Schachtel für die Würfel ein. Darauf wird nun der Spielplan so aufgesetzt, dass er nicht verrutschen kann. Dies ist wichtig für die exakte Erkennung der Geschehnisse durch die App.

Die Spieler erhalten Planungsmarker und eine Spielfigur, Der Aufbau der Marker gestaltet sich für unterschiedliche Spielerzahlen ein wenig unterschiedlich. Für das Solospiel gibt es zudem einen besonderen, aus Monden und Halbmonden bestehenden Markersatz. Wir legen noch Schlüssel, Such-Gegenstände, Sperren und weitere Marker neben den Spielplan, so dass es nun losgehen kann . Eigentlich…, denn es gibt:

Technische Stolpersteine

magische-museum-standfussBevor wir das magische Museum spielen können, müssen wir die zugehörige App herunterladen. Achtung: das kann bis zu 30 Minuten dauern, denn es sind ca. 300 MB herunterzuladen.

Zudem wird empfohlen, das Handy in den Flugmodus zu schalten, um Unterbrechungen zu vermeiden. Wir entscheiden uns dafür, ein ausgemustertes Handy zu verwenden, das problemlos ohne Simkarte betreiben werden kann und mit einer relativ neuen Android-Version betrieben wird .

Die App des Spiels ersetzt die Spielanleitung und führt uns durch das gesamte Spiel. Leider ist die Startaufstellung nicht mit inbegriffen. So merkt der Sprecher lapidar an,

“Folgt der Anleitung und baut das Spiel auf. Wenn ihr fertig seid, haltet  das OK – Zeichen in die Kamera”

Damit die App uneingeschränkt funktioniert, sollte genügend helles Licht auf das Spielfeld fallen, denn die App nutzt die Kamera des Handys, um die Veränderungen zu registrieren.

Wie geht das magische Museum?

Nachdem das Spiel aufgebaut ist und alle technischen Voraussetzungen erfüllt sind, kann es losgehen. In einer Einführung erklärt uns der Museumswärter, was wir tun können oder sollen. Hauptaufgabe dabei ist es, den kleinen Hund Idefix zu finde, der sich im Museum versteckt hat.

Es beginnt eine Planungsphase, bei dem die Spieler ihre Planungsmarker auf unterschiedliche Bereiche  legen können. Dadurch erteilen sie dem Spiel verschiedene Anweisungen, wie die Bewegung von Raum zu Raum, das Öffnen einer gesperrten Tür, das Durchsuchen eines Raumes nach Wertgegenständen und Schlüsseln

Haben alle Spieler Ihre Marker gesetzt. wird der App ein Zeichen gegeben, so dass nun die nächste Phase beginnen kann. Die folgende Auswertung wird vollständig von der APP gesteuert. Der sprechende Museumswärter weist nun die Spieler an, ihre Züge und deren Konsequenzen durchzuführen. Dabei teilt er auch immer mit wo er selbst sich gerade befindet, um Ratschläge zu erteilen.

Die Spieler werden nun nacheinander aufgerufen, um ihre Aktionen durchzuführen. “ Spieler rot, bewege nun Deine Spielfigur.” Gesagt, getan, Die rote Spielfigur wird in den vorher eingeplanten Zielraum verschoben (sofern nicht vorher Sperren den Weg dorthin unterbrechen). Für Suchvorgänge müssen die Spieler würfeln. Das Ergebnis wird von der APP ausgelesen und verwertet. Entsprechend teilt uns die APP mit, ob wir erfolgreich waren oder nicht.

Spielgefühl

magische-museum1Das neuartige Spielgefühl mit App und gleichzeitigem haptischem Erlebnis ist interessant und verleitet zum Ausprobieren. Wir sind dem nicht grundsätzlich verschlossen. Leider sind unsere Versuche, das Spiel durchzuspielen, immer wieder an technischen Mängeln gescheitert. So ist es des öfteren vorgekommen, dass die APP die Planung der Bewegungen nicht korrekt ausgelesen hat und dadurch falsche Ortsangaben gemacht hat. Auch den Stop der App in einer Endlosschleife haben wir einmal hinnehmen müssen, und das nachdem wir bereits auf eine neue Version upgedatet haben.

Wenn das Spiel erfolgreich zum Laufen gebracht ist, bietet es nicht viel mehr als ein Suchspiel, entweder nach Schlüsseln oder nach Teilen, die in die Punktewertung eingehen. Mehr passiert eigentlich nicht. Da ist es schon richtig aufregend, dass wir in einer Partie vom großen Tyrannosaurus Rex überrannt werden und so das Spiel verlieren.

Fazit

Schade. Eigentlich hätten wir das Spielprinzip mit der App gut finden wollen. Aber mit den Problemen, die wir in der Vorbereitung und bei der Durchführung des Spiels hatte, macht uns das magische Museum keinen Spaß. Auch wenn wir uns vorstellen, dass das Spiel technisch sauber funktioniert hätte, hat es uns nicht viel mehr geboten als ein wenig Laufen und Suchen. Von Magie und Museums-Abenteuer ist, ebenso wie von dem kleinen vermissten hund, weit und breit nichts zu sehen.

Das Storytelling wird da schnell eintönig und langweilig. Irgendwie haben wir fortdauernd darauf gewartet, dass mal etwas spannendes passiert. In der dritten Ebene hätte neben Laufen und Suchen ein Gegenstand etwas besonderes offenbart oder eine besondere Funktion preisgegeben werden können. Vielleicht war dem so, wir haben es jedenfalls leider nicht erlebt.

Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Ravensburger
Autor: Inka und Markus Brand
Grafik: Michael Menzel
Spieler: 1 -4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca.  30 Minuten

Das magische Museum
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2 Kommentare zu „Das magische Museum

  • 11/08/2020 um 09:40 Uhr
    Permalink

    ich habe mir das mal angesehen. Es ist offenbar tatsächlich so, dass die Smartplay Apps für Spiele wie „Das magische Museum“ , „King Arthur“ oder „Yes or know“ aus dem Play Store entfernt worden sind. Ich konnte die App dennoch erneut laden, da ich sie noch in meiner Mediathek angezeigt bekam. Es gibt diese Apps also noch. Ich kann daher nur empfehlen, sich an den Ravensburger Kundendienst zu wenden, oder an Ravensburger Digital. Es kann nicht sein, dass ein Offline Spiel mit App-Anbindung verkauft wird und die zugehörige App nicht mehr verfügbar ist, weil das Spiel nicht mehr aufgelegt wird. Es entwickelt sich immer auch ein Sekundärmarkt für solche Spiele. Diese Käufer müssen die Möglichkeit erhalten, die App zu laden.

  • 03/07/2020 um 17:08 Uhr
    Permalink

    Tolles Spiel, aber woher bekomme ich die App?

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