Damit ein Gericht wirklich gut schmeckt, braucht es fein abgestimmte Gewürze. Dazu ist viel Fingerspitzengefühl und Geschick gefragt. Hmmm – lässt sich daraus nicht ein Spiel machen? Aber natürlich! Marco Teubner macht uns in seinem Spiel Safranito aus dem Zoch Verlag zu indischen Köchen. Allerdings gibt es da ein Problem: die Gewürze sind unerschwinglich teuer und so treibt es die Spieler auf den Schwarzmarkt. Dort messen sie ihr Geschick in einem speziellen Spiel, um an die begehrte Ware zu kommen. Wie wird man zum Meisterkoch? Was passiert auf indischen Schwarzmärkten und ist Safranito auf dem Weg zum „perfekten Dinner“? All diesen Fragen gehen wir im folgenden Artikel auf den Grund.

Das Zentrum des Spieles ist der bereits erwähnte Schwarzmarkt. Dieser wird aus zwei Spielplanteilen zusammen gesetzt. Auf dem Plan sind neben vier kleinen, runden Sonderfeldern neun Schüsseln mit den Gewürzen Curry, Ingwer, Kardamom, Chili, Knoblauch, Minze, Kreuzkümmel, Safran und Zimt  dargestellt. Der Rand des Spielplanes ist leicht erhöht und bietet neun Plätze für die kleinen Gewürzkarten.

Die auf den kleinen Gewürzkarten abgebildeten Gewürze finden sich auf auf den großen Gerichte-Karten wieder. Diese zeigen je drei kleine Schüsseln mit verschiedenen Gewürzen. Darüber hinaus ist eine kleine Pfeffermühle aus Holz für den Startspieler und eine Menge Spielgeld enthalten. Der Clou des ganzen Spieles sind aber die Chips. Für jeden Spieler stehen sechs dieser Pokerchips mit Metallkern zur Verfügung. Sie sind mit den Zahlen von 10 bis 60 gekennzeichnet. Liegt alles bereit, bekommen die Köche noch ihr Startkapital und dann kann der Wettstreit auch schon beginnen.

Jede Runde wird ein neues Gewürzangebot in Form der kleinen Gewürzkarten ausgelegt. Außerdem müssen auch immer drei offene Gerichte-Karten bereit liegen. Jetzt beginnt der „Einkauf“. Je nach Spieleranzahl stehen den Spielern verschieden viele  Chips zur Verfügung. Welche Zahlen die Spieler einsetzen, wählen sie aber selbst. Ein Spielerzug besteht darin, ein Angebot in Form eines Chips auf den Spielplan zu abzugeben. Dazu muss der Chip auf den Plan geworfen werden. Ziel ist es, eines der Sonderfelder oder eine der sechs Gewürzschüsseln zu treffen. Haben alle Spieler ihre Chips aufgebraucht, kommt es zur Auswertung.

Zunächst entfernt der Spieler mit der Pfeffermühle alle Chips außerhalb der Sonderfelder und Schüsseln. Danach werden die vier Sonderfelder ausgewertet. Diese bieten folgende Möglichkeiten:

Zusatzchip: Der Spieler, der auf diesem Feld zum Liegen kommt, darf sofort einen weiteren Chip einwerfen.

Geheimrezept: Der Spieler darf das oberste Rezept des Gerichte-Stapels ziehen und zu sich nehmen.

Gewürzmühle: Das Startspielerrecht geht sofort an den Spieler in diesem Feld über.

Gewürzsäckchen: Der Spieler, welcher hier zum Liegen kam, darf sofort so viele Gewürzkärtchen ziehen, wie die vordere Zahl auf seinem Chip sagt (z. B. 6 karten bei einer 60). Eine der gezogenen Karten darf behalten werden, der Rest geht auf den Ablagestapel.

Anschließend bestimmt der Spieler mit der Pfeffermühle, in welcher Reihenfolge die Gewürzschüsseln abgearbeitet werden. Bei jeder Schüssel werden zunächst alle Chips aufgedeckt. Jetzt dürfen alle Spieler das Gewürz in der Schüssel zur Summe der aufgedeckten Chips verkaufen (z. B. 120, wenn zwei 60er Chips in der Schüssel liegen).

Danach dürfen die Spieler, welche Chips in der Schüssel haben, das Gewürz kaufen (sofern es dazu Gewürzkärtchen im Angebot gibt). Das Vorkaufsrecht hat der Spieler mit der höchsten Summe seiner Chips in der Schüssel. Dieser Spieler darf zum Preis dieser Summe eine Gewürzkarte kaufen und muss anschließend einen Chip entfernen. Gibt es weitere Karten wiederholt sich dieser Vorgang, bis keine Gewürzkarten mehr vorhanden sind.

Sind alle neun Schüsseln ausgewertet, geht es ans Kochen. Jeder Spieler reihum, darf beginnend mit dem Spieler mit der Pfeffermühle je ein offenes Gericht und beliebig viele seiner Geheimrezepte kochen. Dazu müssen die auf dem Gericht abgebildeten Gewürzkärtchen abgegeben werden. Wer zuerst drei Gerichte fertig gestellt hat, ist der Meisterkoch und gewinnt das Spiel.

Safranito ist eine schöne Kombination aus Geschicklichkeit und Taktik. Es passt sich nahtlos in das Angebot schöner und ansprechender Familienspiele im Zoch Verlag ein. Das beginnt schon beim Material. Der Plan und die Karten sind toll von Michael Menzel illustriert und vor allem die Chips sind ein Highlight. Safranito wurde nicht ohne Grund zum Graf Ludo 2011 nominiert. Nur eine Sache hat uns am Material etwas gestört. Das Spielgeld aus Papier wollte nicht so recht in die Szenerie des Spieles und zur tollen Qualität der übrigen Komponenten passen.

Aber beim Wurf des nächsten Chips ist dieser Gedanke auch schon wieder vergessen. Das bringt uns zum Spiel selbst. Die Kombination aus Geschicklichkeit und der Planung für die Rezepte ist sehr spannend. Man weiß zum Einen nie genau, ob man die gewünschten Felder trifft und ob einem nicht doch das eigene Geschick oder die Mitspieler einen Strich durch die Rechnung machen. Wer also auf der Suche nach einem schönen Familienspiel ist, bei dem Geschick, Glück aber auch Taktik eine große Rolle spielen, der ist bei Safranito genau richtig.


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Zoch
Autor: Marco Teubner
Grafik: Michael Menzel
Spieler: 2-4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 30-45 Minuten

Kaufen bei: Shop der Spiele-Akademie
Safranito
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