Wer die NICHTLUSTIG-Cartoons von Joscha Sauer kennt, wird um das Spiel „Labor Chaos“ nicht herumkommen. Der Humor und die witzigen Illustrationen ziehen Fans, aber auch Newcomer in seinen besonderen Bann.

In der kleinen blauen Schachtel ist so einiges los. Neben der Spielanleitung tummeln sich auf den insgesamt 76 Spielkarten verrückte Wissenschaftler, eigenartige Maschinen und grüne Dinosaurier. Der Spieler erhält zu Beginn des Spiels ein totales Chaos von 7 Karten auf der Hand, welche vor jeder Spielrunde ausgeteilt werden. Die übrigen Karten landen als verdeckter Nachziehstapel in der Tischmitte. Ziel ist es nun, Ordnung in das Chaos zu bringen und alle Handkarten durch geschicktes Ausspielen abzuwerfen.

Bevor wir uns den Regeln zuwenden, sehen wir uns die Handkarten etwas genauer an. Es gibt 3 verschiedene Kartentypen: Wissenschaftler, Maschinen und Dinosaurier. Dabei hat jeder Typ seine Besonderheiten:

Wissenschaftler-Karten sorgen im Allgemeinen dafür, dass Spieler Karten abwerfen können.
Maschinen-Karten haben immer eine „Wenn“-Bedingung, um sie ausspielen zu dürfen.
Dinosaurier-Karten sind meist „Aktionskarten“, welche den Spielverlauf ändern können. Beispielsweise kann sich die Anfangssiegbedingung „Werfe alle Karten ab“ in „Besitze exakt 5 Karten“ ändern.

Eine Spielkarte ist zudem in 4 Bereiche aufgeteilt. Rechts oben steht eine Ziffer, welche bei bestimmten gespielten Karten von Bedeutung ist. Darunter befindet sich ein kleines Textfeld, welches die Anweisungen der Karte enthält, falls man diese spielen möchte. Eine kleine Figur verrät dabei, um welchen Kartentyp es sich handelt (Wissenschaftler, etc…). In der unteren Kartenhälfte ist noch eine typische NICHTLUSTIG Illustration von J. Sauer, welche die Anweisung der Karte zeichnerisch untermalt.

Wer an der Reihe ist, wählt eine seiner Handkarten aus, legt sie vor sich ab und liest den Kartentext laut vor. Diese Anweisung wird ausgeführt und anschließend wird die Karte auf den offenen Ablagestapel neben dem Nachziehstapel gelegt. Lautet der Text beispielsweise „Ein Spieler deiner Wahl zieht 3 Karten“, muss ein Mitspieler 3 Karten vom Nachziehstapel ziehen.

Es gibt allerdings auch Karten, welche an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Darf man eine Karte nur ablegen wenn z.B. draußen der Vollmond scheint, dann darf diese auch nur in der beschrieben Situation gespielt werden! Es kann also dazu kommen, dass bestimmte Karten nicht gespielt werden dürfen. Dies ist so gewollt. Man muss versuchen, mit anderen gespielten Karten solche Karten abzulegen oder noch besser, man versucht sie einem Mitspieler zu geben. Sollte dennoch der Fall eintreten, dass keine Handkarte spielbar ist, so muss der Spieler eine Karte nachziehen und beendet damit seinen Zug. Wurde eine Karte erfolgreich ausgespielt, landet sie auf den Ablagestapel und der nächste Spieler beginnt seinen Zug.

Sobald ein Spieler an der Reihe ist und die aktuelle Siegbedingung erfüllt, endet das Spiel. Möchte man mehrere Partien spielen, so kann man die Summe der Zahlen rechts oben auf den Restkarten aufschreiben, welche als Minuspunkte fungieren. Der Gewinner erhält 0 Punkte.

Die Aufmachung des Spieles erinnert im ersten Augenblick stark an ein „Kinderspiel“, davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Labor Chaos ist ein sehr humorvolles und spannendes Spiel für alle Kartenspiel-Fans. Die witzige Grafik verleiht dem Spiel einen ganz besonderen Charme. Die Anweisungen sind teilweise sehr speziell und nicht immer ausführbar, darin liegt aber der Reiz. Schließlich handelt es sich um Labor CHAOS, Ordnung muss man selbst schaffen.

Es bietet aber auch eine „dunkle Seite“. Spieler die sich gegenseitig gerne ärgern, indem sie sich untereinander „fiese“ Karten zuschieben und sich darüber amüsieren, kommen hier auf ihre Kosten. Das ist auch der Grund, warum ich das empfohlene Alter von 8 Jahren etwas zu niedrig finde. Die Karten selbst sind nicht wasserfest, machen insgesamt dennoch einen guten Eindruck. Etwas mehr Stabilität wäre dennoch wünschenswert, da sie durch viele Hände gereicht werden. Bei einer Partie wird es meistens nicht bleiben. Das liegt zum Einen an der kurzen Spieldauer von etwa 20-25 Minuten, zum Anderen möchte man eine Revanche fordern, um sich für die Gemeinheiten der Mitspieler zu rächen ;).

Leider verliert es nach mehreren Runden etwas an Reiz, da die Anweisungen zum Teil bekannt sind und nichts Neues mehr hinzukommt. Hier wäre eine Erweiterung wünschenswert oder man bastelt sich selbst ein paar neue Karten. Am besten lässt es sich mit etwa 4-6 Personen spielen. Mehr sollten es aber nicht sein, da es sonst zu langatmig werden kann. Alles in allem ist Labor Chaos ein gelungenes und vor allem abwechslungsreiches Spiel, welches definitiv NICHTLUSTIG ist!


Name: Labor Chaos
Spieler: 3-6
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: 20 Minuten
Autor: Ivo Dekoning
Illustrator: Joscha Sauer
Verlag: Kosmos

Labor Chaos
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