hunter % Cron Berlin Brettspiel ConMittlerweile könnte wohl jeder Brettspielfan schon mal etwas von ihnen gehört haben. Mit Ihrem erfolgreichen und stark wachsenden Youtube-Kanal setzen Hunter & Cron seit Jahren ein Ausrufezeichen in der Szene. Sympathisch, witzig und informativ schaffen es die beiden, selbst Youtube-Muffel (wie auch ich einst einer war) von sich und dem Medium zu überzeugen.

Da war es auch dieses Jahr ein logischer Schritt, ihre 2015 in die Welt gerufene eigene kleine Brettspielmesse, die „Berlin Brettspiel Con“ erneut stattfinden zu lassen, dieses Mal sogar in einer neuen und größeren Location. Schließlich ist das Interesse im Vergleich zu den Vorjahren schier explodiert.

Das Ganze wurde in ein mehrstöckiges altes Fabrikgebäude gepackt, welches genug Platz und Übersicht für die Besucher und Aussteller zu bieten hatte. Das Ambiente war somit nostalgisch angehaucht und die kühlen Mauern boten eine einzigartige Atmosphäre, in der sich die allgemeine Brettspiel-Laune gut entfalten ließ.

Los ging das Ganze am Sa, den 15. Juli und ging bis zum Folgetag um 19 Uhr. Mehr als genügend Zeit, könnte man meinen, aber die gebotenen Möglichkeiten ließen hier die Zeitplanung schnell mal ins Wanken geraten.

Das Angebot reichte von etlichen spielbaren Neuheiten in den Ausstellerbereichen, über einen freien Spielbereich in der obersten Etage, bis hin zu einigen Tischen, an denen auch Prototypen (also unfertige, sich in Entwicklung befindliche Spiele) gespielt werden konnten. Man konnte sich einfach an einen freien Tisch setzen, die Spiele erklären lassen und loslegen, was uns sehr gut gefiel und neugierig auf weitere Partien machte.

Im ersten Stock gab es einen sehr üppig gefüllten Flohmarktbereich, der fast durchgehend von Schnäppchenjägern belagert wurde. Mit etwas Glück, Geduld und Durchsetzungsvermögen konnten hier einige Spieleperlen ergattert und zudem Hunter & Cron nebenbei finanziell etwas unterstützt werden.

Gleich nebenan befand sich auch ein Fachhändler-Stand, bei dem man sowohl brandneue Spiele, als auch das übliche Fachhändlerangebot vorfand. Die Preise waren unseres Erachtens hier zwar keine Schnäppchen, allerdings ist es auch etwas undankbar, wenn man direkt neben einem Flohmarkt verkauft.

In der obersten Etage befand sich der erwähnte freie Spielbereich, wo man sich einfach einen Platz suchen und aus einer Auswahl an Spielen wählen konnte. Dieses wurde dann entweder von zB Vertretern verschiedener Spieletreffs erklärt oder man nahm sich einfach in Eigenregie eines der womöglich auch selbst ergatterten Spiele und konnte loslegen.

Auf der gleichen Etage gab es auch einen kleinen Bereich in dem über die gesamte Dauer der BerlinCon ein Wettbewerb stattfand, der sogenannte „Hunter & Cron Cup“. Hier gab es die Möglichkeit jeweils eine Partie „Scythe“, „Räuber der Nordsee“ und „Cottage Garden“ von einem der anwesenden Jury-Mitarbeiter werten zu lassen um am Ende mit einer guten Punkteausbeute womöglich die Chance auf einen Preis zu erhalten. Man bekam hierfür am Eingang ein Messeprospekt ausgeteilt, auf dessen Rückseite sich ein kleiner Spielausweis befand. Dort konnte man dann die Ergebnisse eintragen und unterzeichnen lassen.

Zeitlich ungezwungen ist diese witzige Idee durchaus ein Motivator, wenn man mal gerade nicht weiß, was man als nächstes machen soll. Die Idee hat uns jedenfalls gut gefallen und kann durchaus beibehalten werden, allerdings waren hier die Tische meist belegt, man musste also auch etwas Glück haben. Schade, aber auch kein Weltuntergang. Die Auswahl der Spiele empfand ich hier übrigens als sehr gelungen, denn besagte Titel deckten hier vom Familienspielbereich (Cottage Garden) bis hin zum Expertenspielbereich (Scythe) genügend Interessen ab.

Neben dem H&C Cup gab es auch noch jede Menge anderer Turniere, die von den Verlagen veranstaltet wurden, z.B. „Noch Mal“, „Word Slam“, „Risiko Europa“ und sogar das Kinderspiel „Rudi Reck“ war hier geboten. Highlights waren hier aber sicherlich das blitzschnell ausgebuchte „Pandemic Survival“ Turnier, das über beide Tage groß-angelegte fantastische Geschicklichkeitsspiel „Klask“ und „CATAN“ bei dem sich der Gewinner gar für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte.

Auch der Streaming-Bereich der beiden Schirmherren durfte natürlich nicht fehlen. Hier tummelten sich Pressevertreter und Verlagsangehörige, um in den immer wieder stattfindenden Aufnahmen Ihre Spiele vorzustellen oder bei den interessanten Diskussionsrunden mit Szene-Beteiligten Fragen und Anregungen mit einzubringen. Grundsätzlich konnten hier aber auch normale Besucher teilnehmen um mal hautnah dabei zu sein. Freie Plätze vorrausgesetzt. Das aufgenommene Material wird dann auch auf dem Youtube-Kanal zu sehen sein.

Einziger Kritikpunkt war das Verpflegungsangebot. Es gab vor dem Eingang einen prinzipiell gut gemeinten Außenbereich mit einer Kaffeebar (witzigerweise gab es hier sogar richtige Latte Art zu genießen) und genau EINEN Food-Truck mit 3 Angestellten. Bei der durchaus nicht unbeträchtlichen Besucheranzahl bildete sich hier leider ununterbrochen eine meterlange Schlange an hungrigen Menschen, somit war es schier unmöglich, mit einem spontanen Snack seine Energie wieder aufzutanken.

Das hier nach kurzer Zeit auch sämtliche Snacks der Kaffeebar ausverkauft waren, ist diesbezüglich bezeichnend und man war quasi gezwungen, sich in der Umgebung anderweitig Verpflegung zu suchen. Bei der Lage der Location gar nicht so einfach und, wie ich finde, auch nicht unbedingt Sinn einer solchen Veranstaltung. Schließlich möchte man doch gerne nur schnell und unkompliziert etwas zu Kräften kommen um dann wieder mit neuem Elan weiterzuspielen. Schön hierbei waren allerdings die aufgebauten Möglichkeiten, sich auch mal kurz auszuruhen und ein, zwei interessante Schwätzchen zu halten. Dennoch gilt hier meine dringende Bitte um eine Verbesserung auf der nächsten BrettspielCon, denn dies ist gerade für Familien mit Kindern leider eine etwas unschöne Erfahrung.

Bilderschau

 

Fazit

Die Brettspiel Con 2017 kann in meinen Augen nur als absolute Bereicherung bezeichnet werden und bekommt eine ganz klare und eindringliche Empfehlung eines Besuchs im nächsten Jahr für Alle, die gerne mal Neuheiten ausprobieren oder Gleichgesinnte treffen möchten. Die größte Zielgruppe sind hier natürlich die Vielspieler, aber auch neugierige Familienspieler kommen hier auf Ihre Kosten, sofern sie eine gewisse Spielebegeisterung mitbringen. Dass dies eine Grundvoraussetzung zum Besuch einer solchen Veranstaltung sein sollte, versteht sich aber von selbst.

Zudem bietet der Flohmarkt eine tolle Gelegenheit, seine Sammlung zu vergrößern oder sich von selten Gespieltem zu trennen. Das Konzept ist durchdacht konzipiert, und besitzt genügend Eigenständigkeit um hoffentlich noch viele Jahre erfolgreich zu wachsen und zu gedeihen. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die Verlage und die Verantwortlichen, das Potenzial ist riesig und man kann sich hier einfach mal spielerisch austoben..

Wir jedenfalls haben die Hunter & Cron Brettspiel Con 2017 genossen und freuen uns bereits auf den Besuch im nächsten Jahr.

Berlin Brettspiel Con 2017
Markiert in:

3 Kommentare zu „Berlin Brettspiel Con 2017

  • 03/09/2017 um 11:07 Uhr
    Permalink

    Auf der Berlin Brettspiel Con 2017 haben wir wieder viele liebe Leute getroffen und tolle Spiele gespielt – das war wirklich gelungen! 🙂
    Nur die Location gefällt uns leider nicht: Nur künstliches Licht mit dem Charme und der Lautstärke einer Bahnhofshalle… Auch das Catering passt meiner Meinung nach nicht so ganz zum Thema: Zu wenig Auswahl, zu teuer und zur Mittagszeit hoffnungslos überfordert. Hier sollte für 2018 nachgebessert werden.
    Wir freun uns darauf! 🙂
    Christian aus Hannover

  • 22/07/2017 um 22:45 Uhr
    Permalink

    Kaffee? Gabs und er war lecker
    Asia Foodtruck? Leider nicht, aber die Burger waren echt gut und es gab sogar Süßkartoffelpommes
    Eis? Hab ich keines gesehen, aber dafür Donuts und Muffins 🙂
    Crêpes/Pfannkuchen? Hmm, das wär was, ja
    und letzteres hab ich leider auch total vermisst.. Wie gesagt, dieser Bereich ist noch ausbaubar

  • 21/07/2017 um 16:32 Uhr
    Permalink

    Wenn ich einmal dort sein sollte, brauche ich definitiv folgende Futterstellen:

    – Kaffee. Viel Kaffee
    – einen Asia – Foodtruck
    – Eis. Sehr viel Eis!
    – So etwas wie Crepes / Pfannkuchen als Mittagessen für die Kinder
    – und eine typisch Berliner Currywurst bitte.

    😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.