Wir befinden uns im Jahre 72 n. Chr.. Es ist die Zeit, als der Grundstein zu einem der berühmtesten Gebäude in Italien gelegt wurde, dem Colosseum.

Doch noch ist es nicht errichtet, diese Aufgabe wird den Spielern im gleichnamigen Spiel zuteil. Der Grundriss steht bereits und auch der Konsul, der den Bau überwacht und uns unterstützt, ist angereist. Der Bau kann beginnen.

 

 

Was steckt drin
Das Colosseum wird nicht direkt auf dem Tisch errichtet, sondern auf eine vorgestanzten Baufläche aus Pappe, welche auf das Inlay der Spielverpackung gelegt wird. Darauf werden später die 20 Colosseum-Bauteile gesteckt, wodurch sich ein schöner 3D-Eindruck ergibt. Weiterhin gibt es einen Spielplan, Landschafts- und Lagerplättchen, Ruhmespunkte-Chips, Wertungsplättchen, Bewegungsmarker, eine hölzerne Konsulfigur und insgesamt 72 Baustoff-Karten.

Spielverlauf
Das Spiel wird gemäß der Anleitung aufgebaut. Jeder Spieler erhält zu Beginn eine beliebige Baustoffkarte.
das Ziel ist es, möglichst viele Teile des Colosseum zu bauen, denn für jedes Bauteil gibt es Ruhmespunkte. Dazu erhält jeder Spieler am Anfang eine Startauslage, welche aus vier Feldern besteht: einem Lagerplatz, einem Stall und zwei beliebigen Rohstofffeldern.


Wer am Zug ist, muss als Erstes den Konsul bewegen. Je nachdem, auf welchem Feld des Spielplans dieser seine Bewegung endet, führt man die entsprechende Aktion aus. Dabei muss sich der Konsul mindestens 1 Feld bewegen. Diese Bewegung ist „kostenlos“. Möchte man die Figur noch weiter ziehen lassen, so muss man Bewegungspunkte in Form von Holzrädern abgeben. Für jede zusätzliche Bewegung zieht man seinen Bewegungsmarker, der auf dem Stallplättchen liegt, ein Feld nach links. Hat man das letzte (rechte) Rad erreicht, besitzt man keine Bewegungspunkte mehr. Diese werden erst später wieder aufgefüllt.
Nachfolgend werden die einzelnen Aktionen näher beschrieben.

Lager erweitern
Beendet der Konsul seine Bewegung auf diesem Feld, darf der Spieler eine beliebige Handkarte abwerfen und sich dafür ein Lagerplättchen nehmen, was er an sein Lager in der Startauslage anlegt. Je mehr Lagerraum ein Spieler besitzt, umso mehr Karten darf er auf der Hand halten. Dazu addiert man die Kartensymbole auf den Plättchen. Zu Beginn hat man ein Limit von vier Handkarten.

Landschaft erweitern und Baustoffe produzieren
Der Spieler nimmt sich das vorderste Landschafts-Plättchen vom Spielplan und legt es an seine Startauslage an. Danach dürfen sich alle Spieler genau so viele Baukarten dieser Landschaft vom Vorrat nehmen, wie sie Plättchen dieser Art besitzen. Sollte ein Spieler keine Karten nehmen können, erhält er stattdessen einen Ruhmespunkt. Sollte ein Stall gewertet werden, so dürfen alle Spieler ihren Bewegungsmarker auf das ganz linke Rad zurückstellen.

Colosseum-Abschnitt bauen
Der Spieler nimmt das entsprechende Bauteil vom Spielplan und steckt es in die Vertiefung des Bauplatzes. Für diesen Zug muss er die geforderten Baustoffkarten in den Vorrat zurücklegen und erhält die aufgedruckte Anzahl an Ruhmespunkten.

Jokerfeld
Sollte der Konsul auf dem Jokerfeld landen, darf der aktive Spieler selbst entscheiden, welche Landschaft er für alle wertet. Er erhält hierbei jedoch kein Landschaftsplättchen. Alternativ liegen dem Spiel auch 3 Sonderplättchen bei. Der Spieler zieht verdeckt eines davon und führt die darauf abgebildete Aktion durch (z.B. 1 Ruhmespunkt erhalten oder ein Landschaftsplättchen nehmen).

Spielende
Sobald das Colosseum fertiggestellt wurde, endet das Spiel. Abschließend können die Spieler noch Sonderpunkte erhalten. Dazu wird festgestellt, wer für jede Plättchenart die Mehrheit besitzt. Verfügt ein einzelner Spieler über die Mehrheit, erhält er 4 Ruhmespunkte. Bei Gleichstand erhalten alle beteiligten Spieler jeweils 2 Ruhmespunkte. Zudem erhält jeder Spieler für drei beliebige Baustoffkarten jeweils 1 Ruhmespunkt.

Fazit
Es gibt viele Spiele, die sich mit der Thematik Rom beschäftigen. „Die Baumeister des Colosseum“ widmet sich dabei – wie der Titel vermuten lässt – einem der wichtigsten Bauwerke der alten Römer, dem Colosseum.

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Die Illustrationen sind passend gewählt und das Material fühlt sich wertig an, wobei der Hauptbestandteil Pappe ist. Einzig die Figur des Konsuls ist aus Holz. Das wahre Highlight kommt erst am Ende des Spiels zutage, nämlich wenn das Colosseum von den Spielern gebaut wurde. Dieses besteht aus einzelnen Pappwänden die nach und nach auf der Spielverpackung ein 3-dimensionales Gebäude bilden. Das macht optisch einiges her und fördert den Wiederspielwert.

Man muss allerdings auch sagen, dass in „Die Baumeister des Colosseum“ das Rad nicht neu erfunden wird. Der grundlegende Spielmechanismus, der sich zusammensetzt aus Rohstoffe sammeln, Aufträge erfüllen und letztendlich Siegpunkte zu erreichen ist nicht neu, hat sich aber wieder einmal bewährt. Der strategische Anteil hält sich zwar auf einem relativ niedrigen Niveau, dennoch muss man auch hier Schritte vorausdenken, was sich vor allem bei der Verwendung und Wiederbeschaffung einzelner Rohstoffarten bemerkbar macht. Der Glücksanteil ist eher gering und zeigt sich nur bei der Auffüllung von Rohstoffplätzchen und Aufträgen.

Wie angegeben, kann man das Spiel zu zweit bis maximal zu viert spielen. In unseren Testrunden fühlte es sich zu zweit jedoch zu sehr nach einem hin und her an. Den Zug den Spieler A ausführte, führte eine Runde später meistens auch Spieler B aus. Das liegt daran, dass beide Spieler meist gleich viele Rohstoffkarten haben und diese etwa zum gleichen Zeitpunkt ausgeben. Dies bessert sich bei höherer Spieleranzahl deutlich, wobei auch hier dieses Gefühl dem Spiel leicht beiwohnt.

Langeweile kam trotz des bekannten Spielprinzips bei uns nicht auf. Das lag vor allem daran, dass alle Spieler in der Phase der Rohstoffbesorgung mit einbezogen werden und man kaum länger als 1 Minute warten musste, bis man wieder am Zug ist.

Die Baumeister des Colosseum ist ein gelungenes Spiel. Es ist leicht zu verstehen, schnell gespielt und sieht optisch ansprechend aus. Familien können hier unbesorgt zugreifen, aber auch für Gelegenheitsspieler oder zum Auftakt eines Abends ist das Spiel gut geeignet.

Name: Die Baumeister des Colosseum
Erscheinungsjahr: 2016
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 30-45 Minuten
Autor(en): Klaus Jürgen Wrede
Verlag: Schmidt Spiele

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Die Baumeister des Colosseum
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