Das Wort Ambrosia erinnert mich an einen Bioladen mit dem Namen „Ambrosia und Nektar“, der in den 80ern in Osnabrück eröffnet wurde und einer der ersten Bioläden überhaupt war. Dort konnte man u.a. sehr guten Bienenhonig kaufen. Das Bienenthema kommt mir also direkt vertraut vor.

Vom Namen des Spiels angelockt möchte ich herausfinden, was für ein Spiel sich dahinter verbirgt. Das Material mit tollen großen Holzscheiben und ein modular zusammensteckbarer Spielplan, der sich auf die Spielerzahl anpassen lässt, das klingt alles sehr vielversprechend.

So weit, so gut. Jetzt  muss das Spiel noch erlernt werden. Und damit nehme ich vorweg, dass dies keineswegs trivial ist. Die Regeln sind dabei nicht das Problem, denn die sind einfach gestrickt. Der Spieler, der am Zug ist, wählt einen Stapel seiner Bienen und setzt sie gemäß ihrer Anzahl weiter.

Achtung an alle Kalaha Spieler unter uns. Man ist versucht, den aus Kalaha bekannten Umvertreilungs – Mechanismus auch hier anzuwenden, aber das wäre falsch gespielt. hier gelten andere,etwas stringentere Regeln.

Einzelne eigene Steine und Steine, die unter gegnerischen Steinen liegen, dürfen nicht bewegt werden. Ansonsten bestimmt die Anzahl der aufgenommenen Steine, wie viele Felder sie gesetzt werden. 3 Steine werden demnach 3 Felder weiter bewegt und kommen dort auf einem leeren Feld, auf eigenen oder einem einzelnen gegnerischen Steinen zum Liegen.

Irgendwann kommt es zur Situation, dass kein Stein mehr bewegt werden kann, z.B., weil alle Steine einzeln liegen. Das löst eine Wertung aus. Sie symbolisiert das Einsammeln von Honig von den besetzten Feldern, auf denen eine Zahl für die jeweiligen Siegpunkte steht. 

Zudem erhält eine der Bienen eine Sonderfähigkeit, die ein wenig mehr Würze ins Spiel bringt. Der alte Stein wird gegen einen Stein mit Sonderfertigkeit  getauscht und dann als Wertungsstein in einen Bienenstock gelegt. Wenn alle Bienenstöcke belegt sind, endet das Spiel mit einer Abschlusswertung.

Eine Sonderfunktion hat das Gelee Royal. das man bekommen kann, wenn man etwas zurückliegt. Man kann damit entweder einen weiteren Zug ausführen,  eine Befreiungs – Aktion ausführen, oder es zu einem Siegpunkt umwandeln. Wer schließlich am meisten Honig in Form von Siegpunkten gesammelt hat, gewinnt die Partie. Kleines Gimmik: wer die Partie als letzter beendet hat, darf ein Gelee Royal behalten und in einer folgenden Partie wieder einsetzen.

Fazit

Ambrosia ist sicher kein schlechtes Spiel, aber es fühlt sich trotz der Sonderfähigkeiten der Bienen und der Flexibilität der Geleesteine etwas trocken an. Es dauert einfach etwas, bis der Spielverlauf überhaupt einmal eine Wertung möglich macht. Die unterschiedlichen Siegpunkte auf den Feldern erzeugen auch nicht so recht einen Drang, ein bestimmtes Feld unbedingt blockieren und gewinnen zu wollen, wenn es immer auch mit zwei anderen Feldern möglich ist, gleich viele oder mehr Punkte zu holen.

Obwohl ich Schachspieler bin und eigentlich Klarheit und Gradlinigkeit schätze, bin ich bei Ambrosia etwas zwiegespalten, ob ich je ein Fan des Spiels sein werde. Ich müsste sehr viele Partien spielen, um  in Ambrosia richtig gut zu werden. Vielleicht werde ich dem Spiel mit den richtigen, denkaffinen Mitspielern noch eine zweite Chance geben. Tüftler und Freunde denklastiger Spiele werden mit dem schön gestalteten Ambrosia sicher auf ihre Kosten kommen.   

Ambrosia
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